Burgen



Die Motte

Erste Zufluchtsorte
Die ersten Menschen suchten Schutz in der Natur - in Höhlen, auf Inseln oder manchmal auch Bäumen. Als sie sich später länger oder für immer an einem Ort niederließen, bauten sie die ersten Burgen.
In hügeligen Landstrichen nutzte man selbstverständlich alle natürlichen Erhöhungen, denn das ersparte viel Arbeit. Auch kleine Inseln waren beliebte Orte für den eigenen Schutz.

In den Tiefebenen (Gegenden ganz ohne Berge) schütteten die Menschen einen Hügel auf und bauten darauf einen kleinen Turm aus Holz. Drum herum errichteten sie noch einen hohen Zaun aus angespitzten Holzpfählen (Palisaden) ... und fertig war die Turmhügelburg - die Motte. In den Graben leiteten sie das Wasser eines Flussen oder warteten, bis der Regen den Graben füllte. Jetzt waren sie schon ziemlich gut geschützt vor wilden Tieren und bösen Angreifern.
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Fliehburgen

(Burg Limburg - Preuß. Oldendorf)
Bald aber griffen die Feinde mit brennenden Pfeilen an und rissen die Holzpfähle mit ihren starken Pferden um. Da bauten die Ritter Türme aus Stein. Fenster gab es keine, und der Eingang lag weit oben im 3. Stock. Bei Gefahr kletterten die Ritter mit einer Leiter hinauf, die sie danach schnell hochzogen. Nun waren sie sicher. Aber gemütlich war das nicht, denn es gab kaum Licht, und kalt war es auch. Wenn die Gefahr vorüber war, wohnten die Ritter mit ihren Familien wieder in den Hütten vor ihrem Fliehturm. Mit der Zeit wurden aber auch diese Türme immer größer, sodass man richtig drin wohnen konnte. Nun hießen sie Wohntürme. Sie hatten üblicherweise folgenden Aufbau:
1. Im unteren Geschoss befand sich die Burgküche, und hier wurden auch die Vorräte gelagert.
2. Darüber lag die 'Chefetage' sozusagen - der Rittersaal. Hier residierte der Burherr - d.h., hier wickelte er die Geschäfte ab, sammelte die Tribute ein, hielt Ansprachen und Sitzungen ab und erließ auch Urteile. Es war also fast ein Rathaus
3. Darüber gab es ein Zimmer mit sehr großem Luxus für die damalige Zeit, die Kemenate. Das Besondere an diesem Raum - einzig für die Burgfrau und die Kinder - hatte nämlichn einen Ofen.
4. Manchmal gab es darüber noch eine Etage - allerdings sehr sparsam ausgestattet. Hier schliefen die Wachen und das kleine Gefolge eines Ritters.

Die ersten Türme waren noch reckteckig ... aber das änderte sich bald. Denn die flachen Wände boten eine große Angriffsfläche für Steinschleudern und Rammböcke. So baute man in der nächsten Generation runde Türme. Daran prallte Geschosse meistens ab.

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Ritterburgen

(Burg Rheinstein - Bingen)
Allmählich wurde diese Steinklötze aber zu ungemütlich und zu klein. Mittlerweile hatten die Ritter große Familien und ein großes Gefolge: Treue Diener - Handwerker wie Hufschmiede, Waffenschmiede, Maurer und Zimmerleute (Holzarbeiten) - Köche , einen Priester und natürlich ihre treuen Gefolgsleute, tapferen Ritter.
Neben dem Bergfried (ein dicker Turm zur letzten Flucht - siehe oben) wurden weitere Gebäude aus Stein und Fachwerk gebaut: Ställe, Schmiede und ein großes Wohnhaus, der Palas. Der Name erinnert an Palast. Und genauso fühlten sich die Ritter jetzt - wie im Palast. Hier befand sich auch der große Rittersaal.
Reiche Ritter bauten sogar eine eigene Kapelle und unterhielten einen eigenen Priester. Jetzt wurde es allmählich gemütlicher auf den Burgen. Aber viel Licht hatten sie immer noch nicht. Und eng war es auch.

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Burgschlösser

(Burg Eltz - an der Mosel)
Manche Familien zerstritten sich
dermaßen, dass sie sich gegenseitig bekriegten und ihre Burg ... und ihr Land kaputt machten. Dann war bald nicht mehr viel von der Familie übrig. Von manchen blieb nicht einmal mehr der Name bestehen.

Aber manche Familien hielten fest zusammen
. Streiten war bei Gesetz verboten. Auch die Erbschaft war fest geregelt. So wuchsen manche Burgen zu ganzen Schlössern für die Großfamilie an. So machten es die Grafen zu Eltz. Ihnen gehört diese grandiose Burg heute noch.

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Festungen

(Zitadelle Petersburg - Erfurt)
Als die Kanonen aufkamen, hielten die meisten alten Burgen nicht mehr Stand und begannen zu verfallen
Andere Burgen jedoch - die an wichtigen 'strategischen Punkten' lagen ... also an Handelstraßen oder an wichtigen Heeresstraßen - wurden jetzt noch weiter ausgebaut:
Man baute sehr dicke Mauern und große Rondelle an den Ecken der Burganlage.
Von hier aus hatte man einerseits einen guten Überblick und konnte Feinde erkennen, die an den Burgmauern hochklettern wollten - andererseits dienten diese Plattformen für die eigenen Kanonen, mit denen man selbst von dieser Anhöhe sehr weit schießen konnte.
Auf dem vergrößerten Bild könnt ihr auch gut die sogenannten Hörgänge erkennen. Hier gingen nachts die Wächter entlang ... und lauschten. Denn manche angreifer schlichen sich an eine Burg heran ... und begannen, sie zu untergraben! Das war sehr gefährlich. Denn so konnte man ganze Burgen zum Einsturz bringen.
Auch Festungen gibt es noch zahlreich in Deutschland. Hier nur einige der beeindruckendsten: Königstein (Dresden), Sparrenburg (Bielefeld), Zitadelle Petersburg (Erfurt, rechts), Jülich (Jülich), Koblenz (Koblenz) und viele viele mehr.

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Deutsche Burgen, Schlösser und Klöster

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